Im Fall von statischen Lasten oder geringen Belastungszyklen ist ein Festigkeitsnachweis im Bezug auf Materialversagen und generelle Traglast ausreichend. Kann zyklisches Plastizieren ausgeschlossen werden, dann können Lastzyklenzahlen bis 10000 nach statischen Kriterien bewertet werden. Die zulässige Spannung wird über die Streckgrenze bzw. Zugfestigkeit und entsprechende Sicherheitsfaktoren definiert. Dies gilt sowohl für Grundmaterial als auch für die Schweißnähte. Der grundlegende Unterschied zu einer Ermüdungsbewertung liegt darin, dass sämtliche Lastfälle einzeln betrachtet und bewertet werden. Im Fall der Ermüdung sind hingegen die Spannungsschwingbreite und die Mittelspannung relevant. Daher sollten in der Regel auch immer beide Nachweise geführt werden.
In LIMIT® kann sehr einfach zwischen einer statischen Bewertung und einer Ermüdungsbewertung gewechselt werden. Nahezu alle implementierten Normen enthalten auch eine statische Bewertung, wie zum Beispiel Eurocodes EC3 and EC9, DVS1608, DVS1612, EN17149, EN13001, BS7608, FKM-Richtlinie, … . Die FKM-Richtlinie bietet die detaillierteste Bewertung und berücksichtigt Parameter wie den Mehrachsigkeitsgrad, die Duktilität sowie die plastische Stützzahl. Die statische Bewertung von Effektiv-Kerbspannungs-Modellen mit R1 wird für Baustähle ebenfalls unterstützt.
Anmerkung: Eine detaillierte Untersuchung des Low Cycle Fatigues erfordert Simulationen mit nichtlinearem Materialverhalten. Zur Berwertung werden in der Regel Dehnungswöhlerlinien herangezogen. Diese Art der Analyse wird derzeit von LIMIT® nicht unterstützt.